Angelika Martin, einziges Mitglied der deutschen Drachenboot-Nationalmannschaft aus Schleswig-Holstein, holte mit ihrer Crew gleich sechs mal Gold. Die Kielerin von der Kanuabteilung der Ellerbeker Turnvereinigung trat in zwei Bootsklassen und jeweils drei Distanzen bei der Drachenboot-WM in Atlanta (USA) an und setzte sich gegen die Konkurrenz aus 17 Nationen durch.
Martin startete in der Altersklasse 40+ im Großboot, (20 Paddlerinnen plus Trommlerin und Steuerfrau) und auch in der Altersklasse 50+ im Kleinboot (zehn Paddlerinnen/Trommlerin/Steuerfrau).
Da bei den Kleinbooten nicht genügend Konkurrenz gemeldet waren, musste ihre Ü 50-Crew in die jüngere Ü 40-Klasse aufrücken. Die Überraschung war riesengroß, als sich in beiden Disziplinen das Martin-Boot im Sprint (200 Meter), über die Mitteldistanz (500 Meter) und auf der Langstrecke (2000 m) in spannenden Rennen gegen die komplette Konkurrenz durchsetzte. Sechs Disziplinen, sechs WM-Siege, sechs Goldmedaillen –mehr geht nicht.
Die Weltmeisterschaften des Internationalen Kanuverbands (ICF) in Gainesville wurden auf der Regattastrecke des Lake Laniers ausgetragen, die schon Autragungsort der Olympischen Spiele 1996 war.
Angelika Martin stand als einzige schleswig-holsteinische Kanutin im Kader der Nationalmannschaft. In sieben Trainingslagern in den DKV-Leistungszentren in Hamburg, Wiesbaden, Brandenburg, Berlin, und Duisburg wurde hart an Technik und Mannschaftsleistung gearbeitet. Aus jedem Trainingslager nahm Martin einen Plan mit nach Kiel zurück, mit dem sie bis zum nächsten Zusammentreffen der Mannschaft in ihrem eigenen Verein an ihrer eigenen Performance arbeitete. An sieben Wochentagen trainierte Martin sowohl auf dem Wasser im Drachenboot, im Outrigger oder im Kajak, als auch im Kraftraum. Von ihrem Heimatteam „Sventana Dragons“ erhielt sie dabei tatkräftige Unterstützung. Zur optimalen Vorbereitung waren die deutschen Crews noch an drei Tagen vor der WM-Eröffnung auf der Regattabahn in Gainesville auf dem Wasser.