Nach der erfolgreichen Europameisterschaft vor etwas mehr als zwei Wochen in Luzern (Schweiz) steht am kommenden Wochenende (21.-23. Juni) der erste Weltcup für die Athletinnen und Athleten des Deutschen Ruderverbandes auf dem Programm. Insgesamt 75 Ruderinnen und Ruderer machen sich zusammen mit dem Betreuerteam am Mittwoch auf den Weg nach Poznań (Polen).
Um die Zeit bis zur Weltmeisterschaft Ende August effektiv zu nutzen und die schnellsten Kombinationen ausfindig zu machen, schicken die jeweiligen Disziplintrainer beim Weltcup bis zu zwei Boote pro Bootsklasse ins Rennen. Zudem bekommen die Ersatzleute dadurch eine Chance, sich im Rennen zu beweisen.
Witkowski setzt auf seine Gold-Mädels
So werden im Frauen-Skull-Bereich neben den beiden frisch gebackenen Europameisterinnen Leonie Menzel und Carlotta Nwajide (RC Germania Düsseldorf/Deutscher RC von 1884) auch Daniela Schultze und Pia Greiten (RC Potsdam/Osnabrücker RV) im Doppelzweier an den Start gehen. Im Doppelvierer setzt Disziplintrainer Marcin Witkowski auf die Gold-Mädels aus Luzern (Staelberg/Lier/Kampmann/Hämmerling).
Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig e.V. Abtlg. Rudern) will nach der Pause in Luzern im Einer wieder vorne mitfahren. Julia Leiding (Rostocker RC) muss den Weltcup verletzungsbedingt auslassen.
Marcus Schwarzrock, Disziplintrainer Männer-Skull, hat neben den EM-Siebten Tim Ole Naske und Stephan Krüger (RG Hansa/Frankfurter RG Germania) einen zweiten Doppelzweier mit Stephan Riemekasten und Hans Gruhne (Der Hamburger und Germania Ruderclub/RC Potsdam) nominiert. Im Doppelvierer vertraut er dem EM-Quartett aus Luzern (Hartig/Piontek/Appel/Schulze).
Nach seinem beeindruckenden EM-Sieg will Oliver Zeidler (Donau-Ruder-Club Ingolstadt) auch in Poznań um die Medaillen im Einer mitfahren.
Morris testet einen Frauen-Achter
Disziplintrainer Frauen-Riemen, Tom Morris, hat seinen Bereich noch einmal komplett umgestellt. Im Zweier ohne werden die beiden US-Rückkehrerinnen Anna-Calina Schanze und Tabea Schendekehl (Ratzeburger RC/ Hansa von 1898 e.V. Dortmund) an den Start gehen.
Den Vierer ohne rudern Sophie Oksche, Juliane Faralisch, Ida Kruse und Alexandra Höffgen (Donau-Ruder-Club Ingolstadt/Frankfurter RG Germania/RV Münster/Neusser RV).
Im Gegensatz zu Luzern wird in Poznań auch ein Frauen-Achter an den Start gehen. Morris hat sich für folgende neun Mädels entschieden: Alyssa Meyer, Marie-Sophie Zeidler, Annabel Oertel, Christin Stöhner, Isabelle Hübener, Frauke Hundeling, Anna Härtl, Charlotte Wesselmann und Steuerfrau Larina Hillemann (RC Tegel/Donau-Ruder-Club Ingolstadt/RC Potsdam/ORC Rostock/RC Potsdam/DRC v. 1884/RC Potsdam/RK Flensburg/Lübecker RG).
Zwei Zweier und Vierer ohne Steuermann
Auch im Männer-Riemen-Bereich werden ein zusätzlicher Zweier und Vierer ohne ins Rennen gehen. Neben dem Bronze-Quartett aus Luzern (Brummer/Wimberger/Planer/Merget) hat Bundestrainer Tim Schönberg Malte Großmann, Janek Schirrmacher, Wolf-Niclas Schröder und Paul Gebauer (RC Favorite Hammonia/Siegburger RV/RU Arkona Berlin/Potsdamer RC) nominiert. Im Zweier ohne starten neben Leske/Braun auch Paul Schröter und Eric Johannesen (RK am Wannsee/RC Favorite Hammonia).
Der Deutschland-Achter geht in der gleichen Besetzung wie in Luzern an den Start. Weißenfeld/Follert/Reinhardt/Johannesen/Schneider/Jakschik/Schmidt/Ocik und Steuermann Sauer wollen die Siegesserie des DRV-Flaggschiffes auch in Polen fortsetzen.
Leichtgewichts-Trainer Ralf Hollmann möchte ebenfalls noch einmal neue Kombinationen im leichten Frauen-Doppelzweier testen. Dafür hat er Leonie Pieper und Marie-Louise Dräger (RC Germania Düsseldorf/Schweriner RG) sowie Katrin Thoma und Sophia Krause (Frankfurter RG Germania/Limburger Club für Wassersport) zusammen in ein Boot gesetzt. Den leichten Einer wird Leonie Pless (Frankfurter RG Germania) rudern.
Bei den Männern wollen Jason Osborne und Jonathan Rommelmann (Mainzer RV/Crefelder RC) im leichten Doppelzweier an ihren Erfolg in der Schweiz anknüpfen. Zudem werden Lucas Schäfer (Rudern und Sport Steinmühle) sowie Florian Roller (Stuttgarter RG) im Einer starten.
Fünf Para-Boote am Start
Para-Bundestrainer Jochen Weber hat insgesamt fünf Boote nominiert. Im Einer starten Sylvia Pille-Steppat (Wilhelmsburger RC) und Johannes Schmidt (Offenbacher RG). Den PR2Mix2x rudern Jennifer Gotta und Marcus Klemp (Offenbacher RG/Rüdersdorfer RV). Im Mixed-Vierer mit Steuerfrau (PR3Mix4+) sitzen Jan Helmich, Moana Glade, Amalia Sedlmayer, Valentin Luz und Inga Thöne als Steuerfrau (Offenbacher RG/Frankfurter RG Germania/RC Hansa Dortmund/Ulmer RC Donau). Dominik Siemenroth und Marc Lembeck (Ulmer RC Donau/RTHC Leverkusen) gehen im PR3M2- ins Rennen.
„Wir fahren mit einer sehr großen Mannschaft nach Poznań, darunter einige Boote, die bei der EM gut gestochen haben. Zudem haben wir einige Doppelstarts, denn auch die Ersatzleute müssen mal Rennen fahren“, erklärt der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer. „In den Kleinbooten sind wir in diesem Jahr auf jeden Fall stärker als im Vorjahr. Im Riemenbereich sind wir ebenfalls mehr vertreten. So schicken wir jetzt das erste Mal einen Frauen-Achter ins Rennen, der mit einigen Sportlerinnen, die in den USA waren, besetzt ist. Mal schauen, was dabei rauskommt. Generell ist die Konkurrenz jetzt mit den Überseenationen größer. Wir sind optimistisch, bleiben aber auch realistisch.“