Vize-Europameister gegen Olympiasieger, Deutschland gegen Brasilien. Es war das mit Spannung erwartete Duell zwischen zwei Schwergewichten im Volleyball. Ein Duell, das 4.597 Zuschauer in die ARENA Leipzig lockte, die ein spektakuläres Match sahen. Am Ende musste sich das deutsche Team allerdings knapp in drei Sätzen mit 0:3 (23-25, 24-26, 25-27) geschlagen geben. Den letzten Test im Länderspielkalender 2018 bestreitet die DVV-Auswahl am Sonntag (16.00 Uhr) in der BallsportArena Dresden. Gegner ist erneut Brasilien. Das Spiel wird live auf Sportdeutschland.TV sowie dem DVV-Facebook-Kanal übertragen.
Bundestrainer Andrea Giani sagte im Anschluss: „Wir sind dicht dran und haben heute fast die gesamte Spielzeit über auf Augenhöhe mit dem Olympiasieger agiert. Die Jungs hätten einen Satzgewinn verdient gehabt, da hätten wir uns für die Leistung heute belohnen müssen. Sonntag wollen wir mehr herausholen.“
Christian Fromm fügte an: „Es ist gut zu wissen, dass wir so nah am Olympiasieger dran sind, am Ende machen wir aber noch ein paar Fehler, um die entscheidenden Punkte zu erzielen. Es war ein sehr enges Match und wir hätten auch einen Satz gewinnen können, wenn nicht sogar müssen. Trotzdem können wir auf die Leistung aufbauen und werden am Sonntag in Dresden noch einmal alles versuchen, um ein besseres Resultat zu erzielen.“
Bereits am Vortag war zu merken, dass die Menschen in Leipzig richtig Lust auf Volleyball hatten. Zum öffentlichen Abschlusstraining des deutschen Teams am Donnerstag kamen 200 Fans, um im Anschluss fleißig Autogramme und Selfies mit ihren Stars zu sammeln. Am Spieltag waren es dann 4.597 Zuschauer, die eine Volleyball-Party in der ARENA Leipzig erlebten. Leider mit dem schlechteren Ausgang für Deutschland.
Bundestrainer Andrea Giani startete das Spiel mit Christian Fromm, Denis Kaliberda (Außenangriff), Georg Grozer (Diagonal), Noah Baxöhler, Jakob Günthör (Mittelblock) sowie Libero Julian Zenger. Schon im ersten Satz entwickelte sich ein enger Schlagabtausch, den Brasilien in der Crunchtime mit 25-23 für sich entschied. Im zweiten Durchgang deutete zunächst alles auf einen Ausgleich hin. Deutschland krallte sich mit einem Ass von Lukas Kampa die 18-14 Führung. Aus der vermeintlichen Vorentscheidung wurde aber schnell ein Boomerang, da die deutschen Spieler aufgrund einer schlechten Annahme (32%) und einem immer mehr nachlassenden Angriff (41%) die Brasilianer herankommen ließen. Nach dem Ausgleich zum 22-22 nutzten diese ihren zweiten Satzball zur 2:0-Führung (26-24).
Satz drei sollte fast exakt den gleichen Verlauf nehmen: Günthör nutzte eine schlechte Annahme der Brasilianer zum 14-10, Georg Grozer erhöhte mit zwei Angriffen auf 16-11 und läutete die technische Auszeit ein. Doch erneut schlug Brasilien zurück und erhöhte im Aufschlag deutlich den Druck (19-19). Im Side-Out profitierten sie von leichten Service-Fehlern auf deutscher Seite. 17 Stück waren zu viele Geschenke an diesem Tag. Im Gegenzug erzielte die brasilianische Auswahl gleich sieben Asse in drei Sätzen, wobei das letzte Ass der mit Abstand wichtigste Punkt war. Isac Santos servierte seinen Aufschlag direkt auf die Linie und ließ die Fans in Leipzig zum ersten Mal an diesem Abend verstummen (25-27).