Ab der kommenden Saison 2018/19 wird bei allen Bundesliga-Spielen offiziell der Videossistent zum Einsatz kommen. Diesen Beschluss fassten die Bundesliga-Clubs bei einer Enthaltung auf der heutigen Mitgliederversammlung des DFL e.V. in Frankfurt am Main. Die Kosten werden künftig anteilig von den 18 Clubs getragen.
Mit dem Ende dieser laufenden Saison 2017/18 wird eine zweijährige Testphase in der Bundesliga abgeschlossen . Nach Offline-Tests in der Spielzeit 2016/17, also noch ohne Auswirkungen auf das Spielgeschehen, wurde der Video-Assistent in der Bundesliga zur Saison 2017/18 online eingeführt.
Hauptgrund für die Einführung des Video-Assistenten ist der Wunsch nach zusätzlicher sportlicher Gerechtigkeit. In der laufenden Saison bis einschließlich des 26. Spieltages konnten bei 68 Interventionen des Video-Assistenten 49 klare Fehlentscheidungen vermieden werden.
Grundlage für die Weiterführung in der Bundesliga ist der einstimmige Beschluss des International Football Association Board (IFAB) vom 3. März 2018, den Einsatz von Video-Assistenten offiziell in das weltweit gültige Fußball-Regelwerk aufzunehmen. Die Umsetzung bleibt jedem nationalen Verband und den zugehörigen Ligen individuell überlassen.
Die Möglichkeit zur Nutzung einer virtuellen Abseitslinie ab der Saison 2018/19 wird angestrebt. Voraussetzung ist, dass es bis zu Beginn der Spielzeit ein Zulassungsverfahren für Anbieter einer validen Lösung durch FIFA/IFAB gibt. Aufgrund der fehlenden Zertifizierung war in der Bundesliga darauf bislang verzichtet worden.
Für die Zuschauer wird geprüft, inwieweit Entscheidungen in den Stadien besser kommuniziert werden können – etwa durch textliche Erklärungen oder Bewegtbilder auf den Videowänden oder mithilfe von Durchsagen aus den Reihen des Schiedsrichterteams.
Für die 2. Bundesliga beschlossen die anwesenden Clubs mehrheitlich ab der kommenden Saison 2018/19 eine Offline-Phase für den Video-Assistenten – analog zur Bundesliga 2016/17. Eine offizielle Einführung schon ab Sommer ist aufgrund der gesammelten Erfahrungen mit den erforderlichen Schulungen der Schiedsrichter in dieser kurzen Vorlaufzeit nicht zu gewährleisten. In der einjährigen Konzept-Phase soll vielmehr mit der Ausbildung weiterer Video-Assistenten u.a. aus dem Pool der Schiedsrichter aus der Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga begonnen werden. Die Technikkosten trägt wie in der Testphase der Bundesliga der DFL e.V. Über die offizielle Einführung von Video-Assistenten bei allen Spielen der 2. Bundesliga ab der Saison 2019/20 werden die 18 Clubs in einem gesonderten Beschluss abschließend entscheiden.