Beachvolleyball: Paul Becker/Jonas Schröder siegen im Nordsee-Sand

Rund 46.000 Zuschauer verfolgten die 22. Auflage der ranghöchsten deutschen Beach-Volleyball-Serie an der Nordsee. Die Titel der Techniker Beach Tour St. Peter-Ording gingen nach sehr hochklassigen Finalspielen an die Argentinierinnen Ana Maria Gallay/Fernanda Gabriela Pereyra und Paul Becker/Jonas Schröder (Deutsche Energie Beachteam/United Volleys).

Gallay/Pereyra siegten im Finale gegen Melanie Gernert/Elena Kiesling (TSG Kraftwerk Boxberg Weißwasser/ASV Dachau) und Becker/Schröder setzten sich gegen Tim Holler/Lars Lückemeier (SV Fellbach) durch. Die dritten Plätze belegen Sabrina Karnbaum/Natascha Niemczyk (TSV Sonthofen und Lucas Mäurer/Dirk Westphal (Hauptstadt Beacher). Für die schnellsten Aufschläge in den Finalspielen wurden Fernanda Gabriela Pereyra mit 65,1 km/h und Paul Becker mit 90,4 km/h ausgezeichnet und von der comdirect bank mit jeweils einer 500 Euro Prämie belohnt.

Der Tourklassiker an der Nordsee ist normalerweise für seine windigen Bedingungen bekannt und naturgemäß ein Eldorado für Kiter und Windsurfer. An diesem Wochenende waren allerdings nur wenige bunte Kiteschirme am Himmel zu sehen. So herrschten optimale Bedingungen für Beach-Volleyball und die Teams konnten sich voll auf die eigene Taktik und Spielstärke konzentrieren. Dies gelang Becker/Schröder in beindruckender Art und Weise. Sie setzten ihre unglaubliche Serie auch beim sechsten Tourstopp fort und sicherten sich nicht nur den sechsten Podiumsplatz in Folge, sondern auch den dritten Turniersieg. Im Finale trafen mit Becker/Schröder das topgesetzte Team auf Holler/Lückemeier, die an Position zwei in das Turnier starteten. Dementsprechend eng war der Spielverlauf und der erste Durchgang ging erst in der Verlängerung mit 25:23 an Becker/Schröder. Der zweite Satz gestaltete sich vom sportlichen Niveau ähnlich ausgeglichen, klang dann aber vom Ergebnis her mit 21:16 relativ deutlich. „Wir schaffen es sehr gut, unsere jeweils eigene Mentalität ins Spiel einzubringen und verstehen es gut gegenseitig die Stärken und Schwächen auszugleichen. Das sind wohl wichtige Erfolgsfaktoren, um auch in engen Spielsituationen die entscheidenden Punkte zu machen“, sagte Jonas Schröder. „Inzwischen wird uns naturgemäß die Favoritenrolle zugeschoben. Das ist für uns klar und wir wissen, dass wir bisher ein sehr gute Saison gespielt haben, wir nehmen aber auch jeden einzelnen Gegner brutal ernst“, ergänzt Paul Becker.

Im kleinen Finale sicherten sich Lucas Mäurer und der ehemalige Hallen-Nationalspieler Dirk Westphal den dritten Platz und damit ihre beste Karriere-Platzierung am Strand. Sie setzten sich gegen die gebürtigen Schleswig-Holsteiner Sebastian Fuchs/Misch Urbatzka (Beach me) mit 2:0 durch. Dabei zeigten sie eine sehr gute Leistung, profitierten aber auch von einer etwas längeren Pause zwischen ihrem Halbfinale und dem Spiel um den dritten Platz.

In der Frauenkonkurrenz gab es mit dem frühzeitigen Ausscheiden der topgesetzten Teams Leonie Körtzinger/Kira Walkenhorst (Hamburger SV) und Anna Behlen/Teresa Mersmann (SV Lohhof/USC Münster) bereits am Samstag einige Überraschungen. Dazu zählt aber sicher nicht der Turniererfolg der zweifachen Olympiateilnehmerin Gallay mit ihrer neuen Partnerin Pereyra. Im Finale gegen Gernert/Kiesling begannen die 38-igsten der Weltrangliste konzentriert und spielten viel über Blockerin Kiesling. So kamen sie schnell zum ersten Satzgewinn. Doch dann drehten ihre Gegnerinnen auf und holten den Satzausgleich. Im Entscheidungssatz fanden die Argentinierinnen wieder zu ihrem Spiel und kamen so zu ihrem ersten Turniersieg in Deutschland. „Wir sind sehr glücklich über diesen Erfolg. Es war mein erstes Turnier in Deutschland. Es war toll organisiert, ein phantastisches Publikum – einfach ein tolles Turnier“, sagte Pereyra. So eine Analyse klingt nach einer baldigen Wiederholung und die steht bereits am kommenden Wochenende in Leipzig an. „Eigentlich müssen wir dann unseren Titel verteidigen“, blickt Pereyra mit einem leichten Augenzwinkern voraus. Der dritte Podiumsplatz bei den Frauen ging an Karnbaum/Niemczyk, die im kleinen Finale Christine Aulenbrock/Sandra Ferger (VfL Oythe) besiegen konnten.

Bereits am kommenden Wochenende geht die Techniker Beach Tour in die nächste Runde. Vom 27. bis 29. Juli schlagen die besten deutschen Beach-Volleyball-Teams auf dem Augustusplatz in Leipzig. Am Sonntag werden die Finalspiele wieder ab 12 Uhr auf ProSieben MAXX übertragen. Ran.de steigt in die Übertragung bereits am Samstag mit den Viertelfinalspielen ein und auf Sportdeutschland.tv sowie Die-Techniker-Beach-Tour.de ist der Livestream an allen drei Turniertagen zu sehen.

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