Handball Champions League: Refom ab 2020 ist beschlossen

Die Reform der Champions League ist beschlossene Sache – doch bei den deutschen Topvereinen hält sich die Begeisterung darüber in engen Grenzen. Ab der Saison 2020/21 spielen nur noch zwölf Teams in der Königsklasse um den wichtigsten Titel auf dem internationalen Parkett, teilte die EHF am Freitag mit. Für die deutsche Handball-Elite gibt es voraussichtlich mindestens einen Startplatz weniger und noch mehr Termine. Künftig sind nur noch die Meister der acht besten Nationen sowie vier weitere Mannschaften, die mit Wildcards ausgestattet werden sollen, in der Champions League dabei. Darunter wird eine European Handball League mit 24 Teams eingeführt. Der EHF-Pokal ersetzt dann als dritter Wettbewerb den derzeitigen Challenge Cup. „Mit diesen Änderungen wird die EHF in der Lage sein, ein umfassendes ganzjähriges Angebot von sportlichen Highlights anzubieten, das die Fans fasziniert“, so EHF-Präsident Michael Wiederer in einer Presseerklärung. Der geplante Modus in der Königsklasse sieht zunächst ein Ligasystem vor, in dem jeder zweimal gegen jeden spielt. Die besten Acht qualifizieren sich für das Viertelfinale. Danach folgt das Final 4, das seit 2010 in Köln ausgetragen wird. Bis zum Triumph müssen die Vereine damit 26 Spiele absolvieren – sechs mehr als bisher.  In der Bundesliga löst die Reform keinen Jubel aus, da die Topspieler längst an ihrem Limit sind. „Da müssen Champions League und Handball-Bundesliga eine Lösung finden. Sonst laufen bald alle Stars aus der Bundesliga weg“, warnte Thorsten Storm, Manager des deutschen Rekordmeisters und dreimaligen Champions-League-Gewinners THW Kiel, in den „Kieler Nachrichten“. Als feste Spieltage in der Champions League sind Dienstag und Mittwoch vorgesehen. Dies würde mit dem Donnerstag als Bundesliga-Spieltag kollidieren und die HBL vor weitere Terminprobleme stellen.

In der neu geschaffenen European League werden die Teilnehmer in vier Gruppen zu je sechs Teams gelost, die jeweils besten Vier erreichen das Achtelfinale. Es folgen das Viertelfinale und das Final 4. Der EHF-Cup soll im K.-o.-Modus ausgetragen werden. Außerdem ist bereits beschlossen worden, dass die Europameisterschaft ab 2020 mit 24 statt bisher 16 Teams startet. Die EHF erhofft sich dank der zahlreichen Neuerungen Millionen-Erlöse aus den TV-Rechten, die für den Zeitraum von 2020 bis 2030 ausgeschrieben worden sind. Bislang gibt es laut EHF-Angaben 25 Interessenten.

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