Mit einem hart erkämpften 22:20-Sieg in der Champions League gegen das ungarische Spitzenteam Telekom Veszprem hat der THW Kiel das Handball-Jahr 2018 eröffnet. Vor 9500 begeisterten Zuschauern lieferte sich der deutsche Rekordmeister gegen den CL-Titelfavoriten ein bis in die letzten Minuten spannendes Duell.
Beiden Teams war der unbedingte Wille anzumerken, den Auftakt des Jahres in die Saison der Vereinsmannschaften erfolgreich bestreiten zu wollen. Beiden Mannschaften steckte nach der Europameisterschaft aber auch noch der Kräfteverschleiß in den Knochen, der sich im spielerischen Bereich auswirkte. Der THW Kiel hatte zudem die Ausfälle von Domagoj Duvnjak, Rene Toft Hansen und Christian Dissinger zu kompensieren. Zudem stand Torhüter Niklas Landin auf Abruf, da er auf die Geburt seines zweiten Kindes wartet. Tom Landgraf stand für ihn als Ersatz bereit. Zudem stand Raul Santos nach seiner langwierigen Knie-OP wieder im Kader. Doch weder Landgraf noch Santos mussten eingesetzt werden.
Beherzt warfen sich die Zebras in den Kampf mit den Ungarn um den Ex-Kieler Momir Ilic. Vor allem die Abwehr leistete ganze Arbeit. Der junge Sebastian Firnhaber wuchs hier gar zum Chef neben Patrick Wiencek heran und knöpfte sich vor allem in der ersten Halbzeit die Gegner vor. So wurde Landin hinter der Abwehr in eine gute Position gebracht, um sich auszuzeichnen. Die Abwehr und im Angriff die Vehemenz von Lukas Nilsson, der seine Treffer mit Wucht setzte, waren es dann, die den THW bis zum Halbzeitpfiff auf 14:9 davonziehen ließ.
Die 5-Tore-Führung strahlte allerdings darüber hinweg, dass die Kieler einige Chancen liegen ließen und sich erst in den Schlussminuten der ersten Halbzeit absetzen konnten. Mit der Pausensirene war es Nilsson, der reaktionsschnell auf einen Pass von Steffen Weinhold den 14. Treffer setzte.
Doch die Ungarn steckten nicht auf und kamen nach der Pause schnell wieder heran. Spätestens mit dem Treffer zum 14:15 (39.) war Veszprem wieder im Spiel, und die Partie wurde zu einem zähen Kampf für die Kieler. Jeder kleine Aufatmer mit den Treffern zu einer 2-Tore-Führung wurde von den Gästen genutzt, um sich wieder auf einen Treffer heranzuschleichen. Dass einige Fahrlässigkeiten bei der Chancenverwertung des Gastgebers nicht zum Ausgleich führten, lag an der mangelnden Konzentration der Ungarn und an den überragenden Paraden von Andreas Wolff, der zur Mitte der zweiten Halbzeit ins Tor kam.
Eineinhalb Minuten vor dem Abpfiff erzielte Miha Zarabec per Siebenmeter das 22:20 für den THW und in der verbleibenden Zeit verteidigten die Kieler verbissen ihren knappen Vorsprung.
Nur bis zum Sonntag können die Kieler nun Ausruhen bzw. an der Weitergenesung des Kaders arbeiten, dann steht die Reise zum Bundesliga-Aufsteiger TV Hüttenberg an. Bereits um 12.30 Uhr ist dann der Anwurf zum Jahresauftakt in der Bundesliga.