DTU-Präsident Prof. Dr. Martin Engelhardt nutzte den Verbandsrat der DTU für klare Worte und forderte eine Gesamtkonzeption „Sport für die Gesellschaft“. Diese dürfe aktuelle Entwicklungen nicht ausblenden und müsse die sportliche Sozialisation junger Menschen mehr im Blick haben.
„Es wird verkannt, dass Deutschland keine Sportnation mehr ist“
Im Rahmen des Verbandsrats der Deutschen Triathlon Union (DTU) Anfang November hat der Präsident der DTU, Prof. Dr. Martin Engelhardt, eine Gesamtkonzeption „Sport für die Gesellschaft“ gefordert. „Es werden 30 Prozent mehr Medaillen gefordert, aber dabei wird verkannt, dass Deutschland längst keine Sportnation mehr ist. Wenn wir uns in den Städten umsehen, dann sehen wir kaum noch Menschen, die Sport treiben. Die Jugendlichen erleben keine sportliche Sozialisation mehr“, stellte Engelhardt in seiner Rede fest.
“ Sport überwindet soziale Schranken“
Daher sei es angeraten, mehr Geld in den Sport insgesamt zu investieren, und die gesellschaftliche Bedeutung des Sports wieder stärker hervorzuheben. Gerade bei der Integration und der Überwindung sozialer Schranken spiele der Sport eine enorm wichtige Rolle, so Engelhardt.
In seinem Bericht vor den Delegierten der 16 Landesverbände verwies Engelhardt zugleich auf die Lichtblicke im Triathlon, auch wenn die ganz großen Erfolge 2017 ausgeblieben seien: Laura Lindemanns EM-Titel und der dritte Platz beim ITU World Triathlon in Hamburg, sowie Justus Nieschlags erster Weltcup-Sieg und sein hervorragender fünfter Rang beim ITU World Triathlon in Stockholm. Auch die Erfolge auf der Lang-Distanz, allen voran der Sieg von Patrick Lange beim Ironman Hawaii, seien eine Langzeitfolge der Förderung durch die Deutsche Triathlon Union.
Triathlonsport entwickelt sich weiter positiv
Neben Engelhardt legten auch die anderen Mitglieder des DTU-Präsidiums den Delegierten der 16 Landesverbände ihre Bilanz 2017 und ihre Pläne für das nächste Jahr vor. Insgesamt entwickelt sich der Triathlonsport in Deutschland weiter positiv, die DTU ist einer der deutschen Spitzensportverbände mit dem stärksten Mitgliederzuwachs.