Eine Stadt, ein Wochenende und zehn Deutsche Meisterschaften: „Die Finals 2019“ sollen Anfang August in Berlin den Sport in den Mittelpunkt rücken, vor Ort und im Fernsehen. Die European Championships in Glasgow (Großbritannien) und Berlin sind das Vorbild. „Die Finals 2019“ greifen die Idee im kommenden Jahr auf nationaler Ebene auf: Eine Bündelung von Titelkämpfen in einem gemeinsamen Zeitraum und an einem gemeinsamen Ort, von der hinsichtlich der öffentlichen Aufmerksamkeit alle profitieren sollen.
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit der gemeinsamen Sportrechte-Agentur SportA verfolgen die Idee eines DM-Wochenendes bereits seit geraumer Zeit. „Es stand die Frage im Raum: Wie kann man Deutsche Meisterschaften kompakt in einer Stadt für das Fernsehen aufbereiten und damit auch Live-Zeiten für Sportarten schaffen, deren Meisterschaften sonst nicht so im Fokus stehen“, erklärt der Leitende Direktor Events im DLV Marco Buxmann. „Es war klar, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband als Lokomotive mit dabei sein muss. Und wir haben gesagt, dass wir uns das vorstellen können.“
Mit der Hauptstadt Berlin war der Austragungsort naheliegend, mit dem Land Berlin für die erste Auflage der „Finals“ am 3./4. August 2019 bald auch ein motivierter und engagierter Partner gefunden. Eine Projektgruppe des Berliner Senats hat die Steuerung der Vorbereitungen übernommen, beratend steht zudem für die Koordination der Abstimmungen zwischen Senat, SportA und Sport-Fachverbänden der ehemalige ARD-Sportkoordinator Hagen Bosdorf mit seiner Agentur zur Seite.
Insgesamt zehn Sportarten aus neun Verbänden haben sich der Initiative zum jetzigen Zeitpunkt angeschlossen. Darunter neben der Leichtathletik auch weitere olympische Kernsportarten wie das Turnen und das Schwimmen und Wasserspringen. Hinzu kommen der Triathlon, das Bogenschießen, der Moderne Fünfkampf, der Bahnradsport und der Kanu-Rennsport, auch die Boxer haben sich aus eigener Initiative hinzugesellt.
Die deutschen Leichtathleten haben mit der Rückkehr ins Olympiastadion eine Mammutaufgabe: „Für uns ist es die größte Herausforderung, das Stadion zu füllen“, blickt Marco Buxmann voraus. Hinsichtlich der Organisation kann er mit seinem Team von den Erfahrungen der Heim-EM profitieren, „die Abläufe sind eingespielt, mit der Olympiastadion GmbH haben wir sehr gute Partner vor Ort.“ Um aber den deutschen Leichtathleten eine ähnlich stimmungsvolle Bühne zu bieten, sind viele Fans gefordert, die das riesige Stadion mit seinen bis zu 75.000 Sitzplätzen an zwei Tagen zum Kochen bringen.
Für ein kompaktes und damit attraktives Programm soll erstmals die Aufsplittung des DM-Zeitplans in eine Vormittags-Session mit Vorrunden und eine Abend-Session mit einem Feuerwerk an Finals stattfinden. „Hierbei orientieren wir uns am attraktiven Zeitplan der EM“, berichtet Marco Buxmann, „auch wenn wir ihn nicht ganz so kompakt gestalten können, weil wir an zwei Tagen fast ebenso viele Finals durchführen müssen wie bei der EM in sechs.“
Wenn am 3. und 4. August die Deutschen Meister der Leichtathletik ermittelt werden, rückt das Olympiastadion auch in der TV-Berichterstattung in den Mittelpunkt: „Die Leichtathletik-Finals haben am Abend an beiden Tagen die volle Aufmerksamkeit des Fernsehens“, verspricht der Leitende Direktor Events. Und möglicherweise auch die Aufmerksamkeit der zahlreichen sportinteressierten Besucher der Anlagen rund um das Olympiastadion. Denn dort ermitteln im weiteren Tagesverlauf viele andere Sportarten ihre Deutschen Meister. Auf dem Olympischen Platz werden Tribünen für bis zu 3.000 Zuschauer errichtet, die dort den Bogenschützen, den Triathleten oder den Modernen Fünfkämpfern zujubeln können. Die Boxer tragen ihre Kämpfe im nahegelegenen Kuppelsaal aus.
Zum Rahmenprogramm im Olympiapark zählt auch das Familiensportfest des Landessportbundes Berlin, das in diesem Jahr rund 60.000 Berliner bei freiem Eintritt zu rund 100 Mitmach-Aktionen gelockt hat. Da ist der Weg ins Olympiastadion und zu den deutschen Helden der EM nicht weit.
Nur 5 Euro kostet in den meisten Kategorien für einen ersten Vorgeschmack der Eintritt zu den Vorrunden. Für Tickets für die Abend-Sessions zahlen Zuschauer in der günstigsten Kategorie 9,50 Euro, die besten Sitzplätze sind für 34,50 Euro erhältlich. Der Vorverkauf ist bereits gestartet. Um den Schwung der Heim-EM zu nutzen. Und um bei gut gefüllten Rängen auch im Sommer 2019 wieder im Olympiastadion ein Fest der Leichtathletik zu feiern.